Ein Artikel von www.genesisnet.info

News auf genesisnet

21.04.05  Neuer Artikel über Atavismen

Ein relativ bekanntes Argument für Evolution ist das Auftreten von so genannten Atavismen. Dabei handelt es sich um eine spezielle, sehr seltene Sorte von Missbildungen, die gewisse Ähnlichkeiten mit mutmaßlichen stammesgeschichtlichen Vorfahren aufweisen sollen. Solche Missbildungen werden daher evolutionstheoretisch als Rückschläge in frühere Evolutionsstadien interpretiert und dann als Atavismen bezeichnet. (Der Begriff „Atavismus" kommt vom lateinischen atavus = Urgroßvater, Urahn.) Somit sollen Atavismen Belege für andersartige Vorfahren liefern. Bekannte atavistisch gedeutete Missbildungen beim Menschen sind Halsfisteln, ein ungewöhnlich stark ausgebildetes Haarkleid, „Schwänzchen" in der Steißgegend und überzählige Brustwarzen.

Das evolutionstheoretische Atavismus-Argument ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht stichhaltig. Als Atavismen gedeutete Strukturen können nicht ohne vorgegebene Ursprungstheorie als solche erkannt werden. Das zu Beweisende wird also vorausgesetzt: Es muss ein konkreter Evolutionsverlauf vorgegeben werden, um die Deutung einer Missbildung als Atavismus vornehmen zu können. Einen unabhängigen Beleg für Evolution können Atavismen somit nicht liefern. Dieses und weitere kritische Argumente werden im neuen Artikel Atavismen erläutert und diskutiert. Es gibt sowohl einen Interessierten- als auch einen Experten-Text.

Ohne Rückgriff auf eine Ursprungstheorie liegt eine Deutung einer Struktur als Atavismus dann nahe, wenn bei Kreuzung zweier Arten A und B ein Merkmal auftritt, welches den Kreuzungspartnern nicht, jedoch einer dritten, ebenfalls mit A oder B kreuzbaren Art zukommt (wenn also verschiedenes Erbgut spezialisierter Arten zusammenkommt, dessen Kombination die Ausprägung ursprünglicher Merkmale wieder ermöglicht). Innerhalb von polyvalenten Grundtypen (Artbegriffe, Heutige Grundtypen) können Atavismen durch einzelne Mutationen in regulatorischen Genbezirken erklärt werden. Die atavistisch ausgebildete Struktur gehört in solchen Fällen zum ursprünglichen „Repertoire" des Grundtyps.


Autor dieser News: Reinhard Junker, 21.04.05

 
© 2005


Über unseren Newsletter-Service werden Ihnen neue Nachrichten auch automatisch per E-Mail zugesandt.

News-Übersicht