Ein Artikel von www.genesisnet.info

News auf genesisnet

17.10.05  Streitgespräch über die Evolutionstheorie fällt aus

In der Erfurter Staatskanzlei sollte mit dem Münchner Mikrobiologe Siegfried Scherer über naturwissenschaftliche und naturphilosophische Aspekte der Evolutionslehre auf dem Stand modernster Wissenschaft diskutiert werden. Nach massiven Protesten hat Thüringens Landesregierung die Veranstaltung abgesagt.

Nach dem Rückzieher des ebenfalls als Diskussionsteilnehmer eingeplanten Kasseler Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera habe Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) seine Einladung für Scherer nicht aufrechterhalten, teilte ein Regierungssprecher in Erfurt mit. "Wir werden allerdings am Thema festhalten, das auf große Resonanz gestoßen ist."

Die Veranstaltung war auf heftige Kritik von Oppositionspolitikern und Wissenschaftlern gestoßen. Sie warfen Althaus vor, fundamental religiöse Weltbilder zu unterstützen.

Althaus verwehrte sich gegen die "böse Unterstellung", den Kreationismus zu propagieren. Es gebe verschiedenste Theorien, über deren Berechtigung man diskutieren können müsse. Dazu gehöre die Frage, wie sich der christliche Glaube mit der Evolutionslehre vereinbaren läßt.

Anstelle der geplanten naturwissenschaftlichen Diskussion soll am 23. Januar 2006 ein theologisches Gespräch zwischen dem Jenaer Biologiehistoriker PD Dr. Uwe Hoßfeld sowie dem evangelischen Theologen Professor Klaus Tanner und dem katholischen Theologen Professor Michael Gabel als Referenten und Gesprächpartner stattfinden.

Der Auseinandersetzung ausgewichen
Professor Scherer bedauert den Verzicht auf die naturwissenschaftliche Debatte und insbesondere Kutscheras Absage. Damit weiche einer der schärfsten Gegner der Evolutionskritik einer naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung aus. Zugleich äußerte er Verständnis für die Haltung von Ministerpräsident Dieter Althaus. Laut Scherer ist es nachvollziehbar, dass der Politiker die „unsinnige“ Debatte beenden wolle, ob die Staatskanzlei religiösen Fundamentalismus fördere. Scherer bedauerte den Medienrummel. Es zeige sich, dass eine sachliche Diskussion solcher Fragen anscheinend kaum möglich sei.

Quellen: Erfurter Staatskanzlei/AFP/idea/Livenet

Text leicht modifiziert mit freundlicher Genehmigung übernommen von www.jesus.ch


Autor dieser News: Torsten Poitzsch, 17.10.05

 
© 2005


Über unseren Newsletter-Service werden Ihnen neue Nachrichten auch automatisch per E-Mail zugesandt.

News-Übersicht