Ist die Existenz von Grundtypen ein Argument gegen Evolution?
Die Abgrenzbarkeit von Grundtypen anhand des Grundtypkriteriums ist in erster Linie ein Befund, der zu den Erwartungen der Schöpfungslehre passt. Denn wenn Grundtypen von Lebewesen getrennt voneinander er-
schaffen wurden – „nach ihrer Art“, also abgrenzbar –, dann sind primär (von Anfang an) Grenzen zwischen Grundtypen zu erwarten. Wenn solche Grenzen auch heute erkennbar sind, kann man darin eine Bestätigung des Konzepts getrennt erschaffener Grundtypen sehen.
Andererseits spricht dieser Befund nicht strikt gegen eine allgemeine Evolution der Lebewesen. Denn evolu-
tionstheoretisch kann angenommen werden, dass die Grenzen zwischen den Grundtypen sekundär (erst nachträglich) entstanden sind, z. B. durch Aussterben von Zwischenformen. Allerdings liefert der Fossilbericht hierfür keine Stütze, denn auch unter Fossilien können Grundtypen nach morphologischen Kriterien unter-
schieden werden (vgl. Artikel „Fossile Grundtypen“ 
Fossile Grundtypen). Evolutionstheoretisch stellt sich damit durchaus die Frage, wie die Lücken zwischen Grundtypen zu erklären sind, wo doch ein kontinuierlicher Evolutionsverlauf angenommen wird. Da neuerdings wieder mehr mit gewissen Sprüngen in der Evolution gerechnet wird, mag dieses Problem lösbar sein, doch das muss die Forschung einzelnen in Zukunft zeigen.
Autor: Reinhard Junker, 20.09.2005
Tiefergehende Informationen zu diesem Thema
Heutige Grundtypen (Interessierte)
Fossile Grundtypen (Interessierte)
Weitere Fragen zu diesem Thema
Wurde die Entstehung neuer Arten jemals nachgewiesen?
Ist Artenentstehung innerhalb von Grundtypen Evolution?
Benötigt die Entstehung der heutigen Artenvielfalt nicht Millionen von Jahren?
Sind Grundtypen überhaupt mehr als nur eine neue taxonomische Einheit?
Was versteht man unter Grundtypen?
Wie konnten aus Noahs Familie die verschiedenen Rassen entstehen?
© 2005, http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f29.php