Evolution: Biologie |
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Interessierte: Züchtung |
InhaltIn diesem Artikel werden Züchtungsmethoden, Züchtungsziele und einige Beispiele von Züchtungsergebnissen vorgestellt. Daraus werden Schlussfolgerungen über die Leistungsfähigkeit der Evolutionsmechanismen gezogen. Züchtung – ein Modell für natürliche Vorgänge? |
In den beiden vorhergehenden Artikeln wurden die Evolutionsfaktoren Mutation und Selektion vorgestellt. Mutationen und Selektionsvorgänge geschehen nachweislich in der Natur. Beides kann man auch experimentell nachvollziehen. In der klassischen Züchtungsforschung werden natürlich ablaufende Vorgänge von Mutation, Rekombination und Selektion nachgeahmt und durch gezielte Eingriffe beschleunigt. Dies gelingt durch eine Erhöhung der Mutationsrate, durch gezieltes Kreuzen sowie durch künstliche Auslese (Abb. 62). |
Durch züchterische Maßnahmen können in der Natur meist sehr langsam ab- |
Klassische Züchtungsmethoden |
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Im Artikel über Mutationen wurde bereits erwähnt, dass Mutationen nicht nur spontan im Freiland auftreten, sondern auch künstlich ausgelöst werden können. Auf diese Weise wird in der Züchtungsforschung versucht, das Spektrum der Varianten zu erhöhen (Mutationszüchtung). Dies ist allerdings nur bedingt gelungen (s. u.). Auch Selektion (Auslese) kann künstlich erfolgen. An die Stelle der natürlichen Auslese (hervorgerufen durch Umweltbedingungen) tritt der Mensch als Züchter, der aus der Formenvielfalt innerhalb einer Art bestimmte Varianten auswählt, die für seine Züchtungsvorhaben nützlich sind. Er scheidet also denjenigen Teil aus der vorhandenen Vielfalt aus, der seinem Züchtungsziel nicht dient. Das ist Selektion: Auslesezüchtung. Der Züchter kreuzt außerdem ausgewählte Individuen mit gewünschten Eigenschaften, um genau diese Eigenschaften zu optimieren. Durch geschicktes Kreuzen von Formen mit verschiedenen wünschenswerten Merkmalen kann es u. U. gelingen, eine günstige Kombination von Merkmalen zu erreichen: Kombinationszüchtung. |
Ergebnisse |
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Viele Züchtungsziele und -ergebnisse sind zwar wirtschaftlich sinnvoll, aber im Freiland unzweckmäßig, etwa der Verlust von Verbreitungsmitteln (Abb. 63), die Gleichzeitigkeit der Samenreife, Verlust von Giftstoffen, gefüllte Blüten (geringere Fruchtbarkeit; vgl. Abb. 64). Bei diesen Beispielen treten Verluste ein, die unter bestimmten Bedingungen vorteilhaft sein können. Aber auch in anderen Fällen er- |
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Die Mutationsforschung hat gezeigt, dass das Mutationsspektrum nicht beliebig erweitert werden kann, sondern nach einer gewissen Zeit ausgereizt ist, so dass immer wieder die gleichen Mutationen auftreten (Regel von der rekurrenten Varia- Durch Kreuzungen, die oft auch artübergreifend möglich sind, können neue Merk- Auch Selektion führt nicht zu immer wieder neuen Sorten, sondern zu Grenzen der Wandelbarkeit. So können die Eierlegezahlen bei Hühnern, die Milchproduktion von Kühen oder der Zuckergehalt von Zuckerrüben nicht endlos gesteigert werden. Und offensichtlich führen solche Steigerungen nicht zu neuen Strukturen im Sinne von Makroevolution. Durch künstliche Auslese können Extremvarianten und einsei- |
Weitere Fragen zu diesem Thema |
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Benötigt die Entstehung der heutigen Artenvielfalt nicht Millionen von Jahren? |
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