Die Bibel bezeugt Gott als souveränen Schöpfer, der auf sein Wort hin die Schöpfung hervorgebracht hat (Genesis 1; Johannes 1). Gott wird als Schöpfer, der in den Lauf der Dinge eingreift, in der ganzen Bibel beschrieben. Dazu nur einige wenige Streiflichter: Im Schöpfungsbericht (Genesis 1) wird Gottes Schöpfungshandeln so beschrieben, dass die Dinge durch seine Befehle ins Dasein kommen: „Und Gott sprach ...“, worauf Befehle folgen, durch die die Welt geformt und gefüllt wurde. Schöpfung durch das Wort zieht sich durch die ganze Bibel hindurch bis zum letzten Buch: „Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Preis und die Ehre und die Macht zu empfangen, denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie da und sind sie geschaffen worden“ (Offenbarung 4,11). Hier wird betont, dass alle Dinge durch Gottes Willen in Existenz sind.
Die Psalmen preisen Gott als Schöpfer; Psalm 148,5 ist hier besonders markant: „Loben sollen sie den Namen des Herrn! Denn er gebot, und sie waren geschaffen.“ Dem leidgeprüften Hiob stellt sich Gott als Schöpfer vor: „Wo warst Du, als ich die Erde gründete?“ (Hiob 38,4). Im Prophetenbuch Jeremia werden die toten, hilflosen und harmlosen Götzen Gott als Schöpfer gegenübergestellt und gegen Gottes Kraft, Weisheit und Einsicht kontrastiert (Jeremia 10,1-12).
Auch in den Evangelien wird Jesus Christus mit schöpferischer Vollmacht vorgestellt. Denn es wird berichtet, dass er heilend zerstörte bzw. kranke Organe wiederherstellt (z.B. Haut, Gliedmaßen, Augen, Ohren). Auf seine Bitte hin heilt Jesus einen Leprakranken augenblicklich durch das Befehlswort: „Ich will es tun, sei gereinigt!“ (Markus 1,40-42). Jesus weckt sogar Tote auf; das muss direkt als Schöpfungsakt verstanden werden (vgl. Genesis 2,7). Dem toten Lazarus befiehlt er: „Lazarus, komm heraus!“ (Johannes 11,43), und der Tote, bei dem bereits die Verwesung eingesetzt hatte (Johannes 11,39), tritt lebend aus dem Grab. Vom Tod zum Leben, das ist Schöpfung. So ist es auch bei der Auferstehung. Ohne Neu-Schöpfung könnte es auch keine Auferstehung des Leibes geben (1. Korinther 15). Im Kolosserbrief wird Jesus Christus als Mittler der ursprünglichen Schöpfung vorgestellt: „In ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare“ (Kolosser 1,16). Als Schöpfungsmittler hat Jesus auch Macht über die unbelebte Schöpfung; so kann er Sturm und Wellen gebieten: „‘Schweig, verstumme!’ Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille“ (Markus 4,39).
Im Alten Testament wird das augenblickliche, sich im Nu vollziehende Schöpfungshandeln Gottes, wie es im ersten Kapitel der Bibel geschildert ist, prägnant zusammengefasst, beispielsweise in Psalm 33,9: „Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da.“ Und im Neuen Testament in den Worten des Hebräerbriefs: „Durch Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort ins Dasein gerufen worden ist; es sollte eben das jetzt Sichtbare nicht aus dem sinnlich Wahrnehmbaren entstanden sein“ (Hebräer 11,3). |
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