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Schöpfung: Schöpfungslehre und Wissenschaft |
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Interessierte: Schöpfung und Wissenschaft |
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InhaltIn diesem Artikel wird gezeigt, wie unter der Vorgabe von Schöpfung fruchtbare, erkenntnisfördernde Wissenschaft betrieben werden kann. Außerdem werden Argumente diskutiert, mit denen einer Wissenschaft auf der Basis von Schöpfung das Existenzrecht bestritten wird, und gezeigt, weshalb diese Argumente nicht stichhaltig und daher zurückzuweisen sind.
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![]() Begriffklärungen |
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Zum Verständnis der Ausführungen dieses Artikels ist wichtig, zwei verschiedene Ebenen zu unterscheiden, auf denen sich die z. T. gegensätzlichen Anschauungen über die Ursprünge einander gegenüberstehen. In Artikel Eine ähnliche Differenzierung zwischen Paradigma und Hypothesen muss auch im Rahmen der Schöpfungslehre vorgenommen werden. Unter Schöpfungsparadigma sollen im folgenden die im Artikel Die konkreten Hypothesen und Theorien im Rahmen des Schöpfungsparadigmas sollen im folgenden unter dem Begriff „Grundtypenbiologie“ zusammengefasst werden (vgl. Als weiterer Begriff soll noch Naturalismus eingeführt werden. Nach dem philosophischen Naturalismus wird die natürliche Welt (der Mensch eingeschlossen) und die sie erklärenden Wissenschaften werden „als alleinige und hinreichende Basis zur Erklärung aller Dinge“ betrachtet. Transzendente Einflüsse werden ausgeschlossen. In diesem Artikel soll der Begriff „Naturalismus“ in diesem Sinne, also philosophisch verstanden werden, und nicht nur als Forschungsmethode. Nachfolgend werden einige allgemeine Erläuterungen gegeben, wie Wissenschaft im Rahmen des Schöpfungsparadigmas funktioniert, warum sie zu Erkenntnisgewinnung führen kann, und dass ihre Hypothesen genauso prüfbar sind wie evolutionäre Hypothesen. |
![]() Schöpfungsparadigma und Naturalismus |
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Was ist im Rahmen des Schöpfungsparadigmas anders als im Naturalismus? „Schöpfung“ bedeutet ein Ins-Dasein-Bringen durch Befehle, aufgrund des Willens Gottes (durch das Wort). Das bedeutet; Das Sichtbare (die Phänomene) ist nicht aus Seinesgleichen entstanden (in Anlehnung an Hebräer 11,3) (vgl. Die Schilderungen des Schöpfungsberichts konkretisieren die allgemeine Vorgabe: Gott hat die Lebewesen nach ihrer Art geschaffen. Das heißt: „Schöpfung durch das Wort“ beinhaltet konkret das Hervorbringen fertiger Lebewesen und eine primäre Grenze zwischen den „geschaffenen Arten". Dies ist im Vergleich zu den Vorgaben des Naturalismus sehr konkret und hier liegt auch ein wirklicher Unterschied zwischen dem Schöpfungsparadigma und dem Naturalismus vor. „Schöpfung“ im biblischen Sinne bedeutet konkrete inhaltliche Vorgaben. Das Schöpfungsparadigma bezieht Informationen aus der biblischen Offenbarung, also einer Mitteilung Gottes über Sachverhalte, über die auf anderem Wege keine Kenntnis gewonnen werden könnte. Die Auseinandersetzung um die Ursprungsfrage kreist damit letztlich um die Frage, ob die biblische Offenbarung wahr ist. Die Vorgabe der Erschaffung fertiger Arten (Grundtypen) ist aber immer noch relativ ungenau, denn es wird in der Bibel keine Auskunft darüber gegeben, was unter den „geschaffenen Arten“ (den Grundtypen) zu verstehen sei. Einzig beim Menschen ist klar, dass er als Mensch „zum Bilde Gottes“ geschaffen wurde (Genesis 1,27). Weiter ist offen, ob und in welchem Ausmaß die Grundtypen veränderbar sind. Damit ist an dieser Stelle schon klar: Für Forschung im Rahmen dieser Vorgabe steht ein weites Feld offen (siehe Der Bezug auf Offenbarung und damit verbundene konkrete Vorgaben betrifft auch die Rekonstruktion der Erd- und Kosmosgeschichte, die in diesem Artikel weitgehend ausgeblendet bleibt. Die biblischen Vorgaben sind einerseits auch in diesem Bereich sehr allgemein (die Bibel sagt nichts direkt über Geologie und Paläontologie und nur sehr wenig über Astronomie), andererseits durch die Vorgaben einer Kurzzeit-Schöpfung und einer weltweiten Sintflut sehr konkret (vgl. |
![]() Bedeutet die Annahme von „Schöpfung“ Forschungsverzicht? |
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Wenn man „Schöpfung“ als Erklärung heranzieht, verzichtet man an bestimmten Stellen auf Erklärungen, die ausschließlich mit natürlichen Mechanismen operieren, bzw. schließt die Möglichkeit solcher Erklärungen punktuell aus. Im Schöpfungsparadigma steht jedoch nicht von vornherein genau fest, wo die natürlichen Mechanismen nicht greifen. Genau dies kann und soll nur durch Forschung ausgelotet werden. Die Vorgabe „Schöpfung“ kann daher Forschung fördern. Dabei wird mit den üblichen Methoden gearbeitet (sofern sie ethisch vertretbar sind) (vgl. |
![]() Schöpfungsparadigma und untergeordnete Hypothesen und Theorien |
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Zunächst sei an die oben vorgenommene wichtige Unterscheidung zwischen Schöpfungsparadigma und Grundtypenbiologie erinnert. Das Schöpfungsparadigma ist nicht Teil einer Hypothese oder Theorie, sondern spannt einen Denkrahmen auf, innerhalb dessen Hypothesen und Theorien aufgestellt werden können. Das Schöpfungsparadigma selber ist nicht falsifizierbar (=widerlegbar). Durch „Schöpfung“ könnte man nämlich alles erklären, indem man alles, was immer man auch beobachtet, als so von Gott geschaffen deklariert. Vom Schöpfungsparadigma müssen daher konkrete Hypothesen abgeleitet werden, die Testmöglichkeiten und Falsifizierungen erlauben. Diese Hypothesen werden unter der Grundtypenbiologie subsummiert (s. o.). Diese Vorgehensweise ist kein Spezifikum des Ansatzes „Schöpfung“. Denn auch ein nicht näher konkretisierter Ansatz „Evolution“ ist nicht falsifizierbar, sondern dient ebenfalls als Rahmen für konkrete untergeordnete Hypothesen (siehe |
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Abb. 214 soll die Beziehung zwischen dem Schöpfungsparadigma und untergeordneten Hypothesen und Theorien illustrieren. Die Aussagen des Schöpfungsparadigmas (1) sind zu allgemein, um Tests zu ermöglichen. Daher müssen sie konkretisiert werden (2). Diese Konkretisierungen sind aber keine zwingenden Ableitungen aus (1), sondern nur mögliche Aussagen, die im Rahmen von (1) naheliegend sind oder ihm mindestens nicht widersprechen. Im Rahmen der biblischen Schöpfungslehre muss bei diesem Schritt der Auslegungsspielraum der zugrundeliegenden biblischen Texte beachtet werden. (Auf die damit verbundenen exegetischen Fragen wird hier nicht eingegangen.) Aus (2) ergeben sich Hypothesen, die zu Theorien zusammengefasst werden können (3), z. B. Hypothesen der Grundtypenbiologie. Alle darauf folgenden Schritte unterscheiden sich nicht von der üblichen naturwissenschaftlichen Methode. Da die Ableitung von (1) nach (3) nicht zwingend ist, kann eine Bestätigung von (3) auch kein Beweis von (1) darstellen. Konkret: Bewährt sich das weiter unten dargestellte Grundtypkonzept, liefert das keinen Beweis für Schöpfung; wohl aber liefert eine Bewährung Plausibilitätsargumente dafür. Eine zwingende Ableitung eines ganz bestimmten Grundtypmodells aus dem biblisch orientierten Schöpfungsparadigma ist nicht möglich, da das Paradigma dafür zu weit gefasst ist. Aber es ist auch (entgegen mancher Kritiker) nicht möglich, beliebige Hypothesen aus dem Schöpfungsparadigma abzuleiten. Zwingend erscheint nur die Abgrenzungsmöglichkeit auf dem Grundtypniveau. |
![]() Ist das Schöpfungsparadigma falsifizierbar? |
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Im Artikel Wenn Hypothesen oder Theorien, die im Rahmen des Schöpfungsparadigmas formuliert werden, sich immer wieder nicht bewähren, verliert auch das zugrundeliegende Paradigma an Plausibilität, wenn es auch nicht widerlegt wird. Um es beispielhaft konkret auf den Punkt zu bringen: Durch den Nachweis vieler gut passender Bindeglieder (vgl. |
![]() Kritik an Wissenschaft unter der Vorgabe von Schöpfung |
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Die Möglichkeit einer Wissenschaft im Rahmen des Schöpfungsparadigmas wird mit einer Reihe von Kritikpunkten bestritten. Diese sollen abschließend zusammenge-stellt und kurz beantwortet werden. Ausführlichere Antworten finden sich im Expertenteil ( 1. Das Schöpfungsparadigma ist unrevidierbar und offenbart daher eine unüberbrückbare methodologische Kluft zu wissenschaftlichen Forschungsprogrammen, die alles auf den Prüfstand stellen, auch ihre weltanschaulichen Grundlagen. Antwort: Auch der Evolutionsforschung liegt ein feststehendes Paradigma zugrunde und man sucht nach passenden Beobachtungen bzw. versucht, die gewonnenen Daten entsprechend einzupassen, ohne dabei das Paradigma auf den Prüfstand zu stellen. Es gibt heute keine Evolutionstheoretiker, die mit dem Ziel forschen, das Evolutionsparadigma in Frage zu stellen. Theorien hingegen, die im Rahmen der jeweiligen Paradigmen entwickelt werden, stehen jederzeit zur Disposition. Das gilt auch für die Grundtypenbiologie, die im Rahmen des Schöpfungsparadigmas betrieben wird (vgl. 2. Im Rahmen des Schöpfungsparadigmas kann keine ergebnisoffene Wissenschaft betrieben werden. Antwort: Eine ergebnisoffene Wissenschaft hält die Möglichkeit offen, dass es Grenzen der Erforschbarkeit gibt, wenn die Ursprünge erforscht werden. Außerdem kalkuliert sie die Möglichkeít einer unableitbaren Schöpfung ein. Die Vorgabe der Erschaffung fertiger, polyvalenter Grundtypen ist relativ unpräzise. Nur durch Forschung kann hier Genaueres in Erfahrung gebracht werden. Ob die Forschung die Vorhersagen des Grundtypmodells bestätigt, ist offen; die Ergebnisse stehen nicht von vornherein fest. 3. Das Schöpfungsparadigma erlaubt keine konkreten Vorhersagen, aus ihm können beliebige Schlussfolgerungen gezogen werden, es macht keine Verbote an die Empirie; daher ist es nicht falsifizierbar. Antwort: Vorhersagen in historischen Rekonstruktionen sind allgemein schwierig, nicht nur im Rahmen des Schöpfungsparadigmas (vgl. 4. Aus dem Schöpfungsparadigma folgen keine Anleitungen für Erkenntnisgewinnung. Antwort: Diese Kritik ist sehr weit von der Realität entfernt. Die schöpfungsparadigmatisch motivierte Grundtypenbiologie hat viele Erkenntnisinteressen. Nachfolgend werden in Auswahl stichwortartig einige Fragestellungen genannt, die aus dem Grundtypen- und dem ID-Ansatz (vgl.
5. Das Schöpfungsparadigma verhindert Forschung, weil beim Auftreten offener Fragen auf das wundersame Handeln eines Schöpfers verwiesen wird. Antworten: 1. Im Schöpfungsparadigma steht nicht von vornherein genau fest, wo die natürlichen Mechanismen nicht greifen. Genau dies kann und soll nur durch Forschung ausgelotet werden. 2. Um das Unvollkommenheits-Argument (vgl. 3. Der Ansatz des „Intelligent Design“ strebt dadurch ein volles Verständnis vergangener Abläufe an, dass alle Möglichkeiten für den Ursprung biologischer Systeme – Zufall, Gesetzmäßigkeit und Intelligent Design – offengehalten werden. Dabei darf nicht vorschnell auf ID geschlossen werden, sondern erst nach eingehender Prüfung. Ohne Forschung kann es keinen begründeten Schluss auf ID geben. 6. Im Rahmen des Schöpfungsparadigmas kann nach Belieben auf übernatürliche Eingriffe rekurriert werden; es gibt keine Garantie für Gesetzmäßigkeiten. (Ohne Gesetzmäßigkeiten keine Wissenschaft.) Antwort: Wissenslücken dürfen nicht nach Belieben durch Hinweise auf Schöpfungsakte gefüllt werden. |
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