Es handelte sich um den bis dahin tiefsten Blick ins Universum. Der ganze Ausschnitt (25% davon sind in Abb. 170 zu sehen) hat nur die Größe von 1/30 des Vollmonddurchmessers. Obwohl der Ausschnitt so klein ist, sind Galaxien neben ein paar wenigen Vordergrundsternen unserer Milchstraße in großer Überzahl vorhanden. Die Aufnahme war dabei so sensibel, dass selbst noch Galaxien aufgenommen wurden, die etwa 4 Milliarden mal lichtschwächer sind als solche Objekte, die vom menschlichen Auge wahrgenommen werden können. Auch die größten Teleskope konnten sie bisher nicht sehen.
Um Störquellen naher Objekte zu vermeiden, wurde ein Bereich am Himmel gewählt, der völlig dunkel war. Das entstandene Bild ist eine Zusammensetzung aus 342 Einzelaufnahmen, die alle zwischen 15-40 Minuten Belichtungszeit benötigten. Das Hubble Deep Field wurde separat in ultraviolett, blau, rot und infrarot aufgenommen. Erst das Zusammenfügen all dieser Komponenten ergab das endgültige Bild (Abb. 170).
Obwohl das Hubble Deep Field nur eine sehr kleine Fläche des Nachthimmels darstellt, scheint es aufgrund statistischer Analysen trotzdem repräsentativ für das Universum in dieser Distanz zu sein. Wegen der begrenzten Lichtgeschwindigkeit, brauchte das Licht lange Zeit, um von diesen fernen Galaxien zur Erde zu gelangen. Aus diesem Grund sehen wir das Universum zu einen Zeitpunkt, als es noch viel jünger war. Damit ist das Hubble Deep Field nicht nur der weiteste Blick, sondern auch ein Blick in die Frühzeit des Universums. Die Entfernung des Hubble Deep Fieldes wird auf über 10 Milliarden Lichtjahre geschätzt, womit die beobachteten Galaxien auch mindestens so alt sein müssen. Was wurde nun im Hubble Deep Field beobachtet? Es wurden etwa 1500 Galaxien gezählt. Darunter wurden neben den gewöhnlichen Spiral- und elliptischen Galaxien (siehe Galaxien) eine Fülle weiterer Galaxienformen registriert. Astronomen versprechen sich davon Hinweise für die Evolution von Galaxien.
Eine weitere interessante Aufnahme derselben Himmelsregion wurde im Januar 1998 mit einer Belichtungszeit von 36 Stunden durchgeführt. Es wurden einige Kandidaten sichtbar, die über 12 Milliarden Lichtjahre entfernt sein könnten. Allerdings konnte das nicht zweifelsfrei bestätigt werden. |
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