![]() |
||
Evolution: Astronomie, Astrophysik, Kosmologie |
||
![]() | ||
Interessierte: Dunkle Materie und dunkle Energie |
![]() |
|
InhaltDas Standardmodell beinhaltet einige theoretische Konzepte, die über den Stand des Wissens der Laborphysik hinausgehen und die helfen sollen, gewisse Probleme zu lösen, die durch unerwartete Beobachtungen entstanden sind. Diese Konzepte verhalfen dem Standardmodell zu einer gewissen Flexibilität, auf solche Beobachtungen zu reagieren. Die dunkle Materie und dunkle Energie sind die berühmtesten Beispiele dafür und sollen darum kritisch kommentiert werden. Was folgt daraus für das Verständnis unseres Universums? |
![]() Einleitung |
|
Das In diesem Artikel sollen nun zwei Bestandteile besprochen werden, die im Standardmodell relativ bedeutend sind und in engem Zusammenhang mit den Parametern des Standardmodells stehen. Es handelt sich um die dunkle Materie und die dunkle Energie. |
![]() Dunkle Materie |
|
Beobachtungen. Bereits in den 1930er Jahren wurde die Beobachtung gemacht, dass die Masse von Galaxienhaufen (siehe Im Laufe der Zeit wurden noch einige andere Hinweise auf diese mysteriöse Art von Materie gefunden. Beispiele dafür sind das Rotationsverhalten von |
![]() Die dunkle Materie wird auch durch Gravitationslinsen bestätigt. Eine Gravitationslinse ist ein massenreiches Vordergrundsystem (z.B. ein Galaxienhaufen), das weit entfernte, dahinter liegende Galaxien durch Lichtablenkung verzerren oder sogar mehrmals erscheinen lassen kann (Abb. 156). Die Stärke der beobachteten Gravitationslinsen legen ebenfalls nahe, dass mehr Masse vorhanden sein muss, als durch die Leuchtkraft von Galaxienhaufens dokumentiert ist. Theoretische Überlegungen. Aber auch theoretische Überlegungen geben Anlass für die Existenz von dunkler Materie. So wird die dunkle Materie für die Strukturbildung des Universums benötigt (siehe Kandidaten der dunklen Materie. Woraus besteht die dunkle Materie? Ein kleiner Teil der dunklen Materie kann baryonisch sein. Kandidaten für baryonische dunkle Materie sind beispielsweise braune Zwerge (sternähnliche dunkle Objekte) oder massive schwarze Löcher. Theoretische Überlegungen zeigen aber, dass der Anteil dieser dunklen Materie eher gering ist. Der direkte Nachweis solcher Materie in unserer Milchstraße ist zudem bisher nicht zweifelsfrei gelungen (Beck 2003). Der weitaus größte Teil der dunklen Materie muss aber aus einem exotischen Stoff bestehen, der gewöhnlich als WIMP (weakly interacting massive particle) bezeichnet wird, da er weder mit Licht noch mit gewöhnlicher Materie wechselwirkt. Er macht sich nur über die Gravitation bemerkbar. Zahlreiche konkrete Kandidaten für diese exotische Materie wurden vorgeschlagen wie Axionen, Gravitinos, Monopole, massive Neutrinos etc., die alle aus bestimmten Theorien vorausgesagt werden, die vor allem in der Frühzeit des Universums eine Rolle spielten (z.B. GUT, SUSY). Allen außer den Neutrinos ist gemeinsam, dass es für sie keinen experimentellen Anhaltspunkt gibt - weder in Laborexperimenten noch im Universum. Bei den Neutrinos ist allerdings nicht klar, wie groß ihre Ruhemasse wirklich ist. Gemäß dem Standardmodell der Teilchenphysik haben sie gar keine, neuere Experimente deuten aber auf eine winzige Ruhemasse hin. Zudem sind massive Neutrinos nicht die geeignetsten Kandidaten, da sie zur sog. heißen dunklen Materie gehören. Gemäß den Daten des Kommentar. Insgesamt ist das Konzept der dunklen Materie im Universum äußerst unbefriedigend. Nach den Vorgaben des Standardmodells soll das Universum aus einem mysteriösen, unbeobachteten Stoff bestehen, der in etwa der 5fachen Menge vorhanden sein muss, wie die gewöhnliche Materie. Dabei existieren kaum gesicherte Anhaltspunkte, woraus diese dunkle Materie bestehen soll. Einige der Argumente, die auf die dunkle Materie hindeuten, wurden darum auch schon ernsthaft in Frage gestellt und gelegentlich sogar ihre ganze Existenz. Bemerkenswert ist außerdem, dass es auch Kosmologien gibt, die baryonische dunkle Materie ohne Schranke zulassen wie die |
|
![]() Dunkle Energie |
|
Möglicherweise noch mysteriöser als die dunkle Materie ist die dunkle Energie. Die dunkle Energie ist eine ganz merkwürdige Form von Materie oder sogar eine Eigenschaft des Vakuums, die durch einen starken negativen Druck charakterisiert ist. Das bedeutet, dass diese Energie im Gegensatz zur gewöhnlichen und dunklen Materie abstoßend wirkt statt anziehend. Darum sorgt die dunkle Energie für eine Beschleunigung des Universums. Kosmologische Konstante. Die dunkle Energie wird formal durch die berühmte kosmologische Konstante Λ ausgedrückt, die in der Friedmanngleichung (=mathematische Gleichung für die Dynamik des Universums) auftaucht (siehe Nahegelegt wird eine nichtverschwindende kosmologische Konstante durch Beobachtungen an Supernovae (=Sternexplosionen), die mit zunehmender Fine tuning. Außerdem ist die kosmologische Konstante noch mit einem schwerwiegenden theoretischen Problem verbunden: Der Wert der kosmologischen Konstante, die durch die Quantenfeldtheorie (=grundlegende Theorie für das Standardmodell der Teilchenphysik) vorausgesagt wird und die die Kommentar. Mit der dunklen Energie wurde neben der dunklen Materie eine zweite Größe eingeführt, die in ihrem Wesen unverstanden ist und nicht beobachtet wurde. Die Daten von MWAP legen einen Beitrag der dunklen Energie zur gesamten Materiedichte von etwa 73% Prozent nahe. Die restliche Materiedichte besteht schließlich praktisch aus dunkler Materie (etwa 23%), womit nur etwa 4% des Universums aus gewöhnlicher Materie besteht (Abb. 157). |
![]() Kommentar |
|
Mit der dunklen Materie und dunklen Energie wurde die Ansicht bestätigt, wonach das |
|
![]() Literatur |
|
Beck O. (2003) Noch immer im Dunkeln: Die Dunkle Materie. Studium Integrale Journal 10, 28-30. López-Corredoira M. (2003) Observational Cosmology: caveats and open questions in the standard model. To be published in the book "Recent Research Developments in Astronomy & Astrophysics" (Research Signpost, Kerala). http://arxiv.org/abs/astro-ph/0310214 Narlikar J.V. (2002) An Introduction to Cosmology. Cambridge University Press. Third Edition. NASA. Wilkinson Microwave Anisotropy Probe Website. http://map.gsfc.nasa.gov Spergel D.N., Verde L., Peiris H.V., Komatsu E., Nolta M.R., Bennett C.L., Halpern M., Hinshaw G., Jarosik N., Kogut A., Limon M., Meyer S.S., Page ., Tucker G.S., Weiland J.L., Wollack E., Wright E.L. (2003) First-year Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) Observations: Determination of cosmological parameters. ApJS 148, 175-194. |
![]()
Setzen Sie ein Lesezeichen (Favoriten) auf diese Seite oder versenden Sie die Adresse per E-Mail. |