Nicht alle Kosmologen waren mit dem Standardmodell zufrieden, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Einstein, Friedmann und andere begründet wurde (siehe Historische Entwicklung der modernen Kosmologie). So waren Hermann Bondi, Thomas Gold und Fred Hoyle beispielsweise nicht einverstanden mit der Raumzeit-Singularität (=Zustand hoher Dichte beim Urknall, bei dem die Physik „zusammenbricht“) in Form eines Urknalls. Auch nahmen sie nicht als selbstverständlich an, dass die physikalischen Gesetze und Bedingungen immer dieselben waren, was im Standardmodell zwar angenommen wird, aber nicht näher begründet werden kann. Diese und noch weitere Einwände gaben den Anlass, dass 1948 schließlich das (berüchtigte) Steady-state Modell geboren wurde. Das Steady-state Modell beruht auf dem perfekten kosmologischen Prinzip, welches besagt, dass das Universum nicht nur homogen (=im Mittel überall gleiche Materiedichte) und isotrop (=in jeder Richtung gleich) sei bezüglich des Raumes (kosmologisches Prinzip im Standardmodell), sondern auch bezüglich der Zeit. Das bedeutet, das Universum bietet sich nicht nur immer gleich dar, egal von welchem Standort man es beobachtet, sondern es ändert sich auch in der Zeit nicht im Gegensatz zum Standardmodell, in dem sich das Universum mit der Zeit stark ändert.
Das Steady-state Modell wurde dann ausgearbeitet und erlaubte schließlich auch prüfbare Voraussagen. Somit war es in den 1950er Jahren eine Konkurrenz zum Standardmodell. Allerdings erlitt das Steady-state Modell schließlich zwei Rückschläge, von denen es sich nicht mehr erholen konnte:
Es konnte den Mikrowellenhintergrund nicht erklären, der um diese Zeit entdeckt wurde, und es bot keine Erklärung für die charakteristische Häufigkeit der leichten Elemente im Universum (Häufigkeit leichter Elemente).
1993 erlebte das totglaubte Steady-state Modell eine Renaissance in Form der neuen Quasi-steady-state cosmology (QSSC), welche von Fred Hoyle, Geoffrey Burbidge und Jayant Narlikar vorgeschlagen wurde. Das Modell wird im Folgenden vorgestellt. |
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