Evolution: Paläontologie |
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Interessierte: Was ist Paläontologie? |
InhaltIm folgenden wird erklärt, was Fossilien sind und was man über ihre Entstehung und ihre Umwelt sagen kann. Fazies – die Umwelt der Fossilien Bruchstückhaftigkeit von Fossilfunden |
Fazies – die Umwelt der Fossilien |
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Fossillagerstätten enthalten in der Regel Angehörige ganzer Lebensgemeinschaf- Unter der Fazies eines Gesteins versteht man die Ausprägung, die ein Sediment (=schichtweise abgelagertes Gestein) bei seiner Bildung erhalten hat. Bezüglich des gesteinskundlichen Aufbaus spricht man von Lithofazies, bezüglich seines Fossilieninhaltes von Biofazies. Die Fazies gibt Aufschluss darüber, in welcher Umwelt das nun versteinerte Lebewesen einstmals lebte. Allerdings sind Aussagen darüber oft unsicher. Umgekehrt kann das Vorkommen eines bestimmten Fossils, dessen heutige Umweltansprüche bekannt sind, dazu dienen, die Fazies eines Gesteins mit anzugeben. Auch muss z. B. das Gestein einer marinen Fazies nicht zugleich der an Ort und Stelle verschüttete Lebensraum aller darin enthaltenen Fossilien sein; ein solcher Lebensraum muss aber in geringerer oder größerer Entfernung vom Einbettungsort existiert haben. Abb. 36 zeigt Fossilien einer marinen Fazies. Wenn Gesteine verschiedener Fazies aufeinander folgen, so kann dies bedeuten, dass sich die Umwelt im Bereich des Liefergebiets dieser Gesteine ebenfalls geändert hat. |
Artbegriff in der Paläontologie |
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In der Paläontologie können genetisch orientierte Artbegriffe nicht angewendet werden, da über Kreuzungsmöglichkeiten allenfalls indirekt Aussagen gemacht werden können. Daher müssen oft morphologische Artbegriffe angewendet werden. Im Sinne der phylogenetischen Systematik (Cladistik (=Methode, die auf der Basis einer Merkmalsanalyse und einer Wertung der Merkmale als „ursprünglich" und „abgeleitet" die stammesgeschichtlichen Positionen der untersuchten Arten bzw. Taxa bestimmen will.)) werden heute in der Paläontologie Arten oft als „evolutive Einheiten" aufgefasst. Artgrenzen werden danach an zwei aufeinander folgende Artaufspaltungen gesetzt – unabhängig davon, wie sehr sich die betreffende Art zwischen diesen Ereignissen verändert hat (Abb. 29). In der Praxis kommt dieser Artbegriff bei kontinuierlich überlieferten Fossilreihen zum Tragen, die sich generell im Bereich der Mikroevolution bewegen (s. Artikel Mikro- und Makroevolution). Die meisten fossilen Arten sind jedoch „als in der Zeit mehr oder weniger isoliert überlieferte Individuengruppen bekannt" (R. Willmann: Die Art in Raum und Zeit. Hamburg 1985, S. 160), so dass mangels genauerer Daten letztlich Arten in der Paläontologie vielfach doch nach morphologischen Kriterien unterschieden werden. |
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