Beispiel für eine regelhafte Fossilabfolge. Am Beispiel der Wirbeltiere soll die Regelhaftigkeit der Fossilablagerungen kurz illustriert werden. Erste Wirbeltierres-
te (von Meerestieren) sind wahrscheinlich bereits im Kambrium, mit Sicherheit im Ordovizium (vgl. Abb. 31) anzutreffen. Mit Beginn des Devon treten sprunghaft in großer Zahl verschiedene Fischgruppen auf, von denen die meisten heute ausgestorben sind. Im Oberdevon sind die ersten Vierbeiner überliefert, die aber wahrscheinlich ausschließlich im Wasser lebten. Im Karbon werden dann die ersten eindeutigen Landwirbeltiere gefunden (vgl. Artikel Entstehung der Vierbeiner). In der weiteren Schichtenfolge treten dann auch Reptilien fossil auf. Ab dem Oberjura werden die ersten eindeutigen Vögel in den Sedimenten angetroffen. Säugetiere tauchen ab der Trias auf, wobei die heutigen uns vertrauten plazentalen Säugetiere (Säuger mit Plazenta) hauptsächlich erst ab dem Tertiär (ziemlich abrupt) erscheinen (vgl. Artikel Entstehung der Säugetiere). Solche Abfolgen werden auch bei anderen Tier- und Pflanzengruppen beobachtet und finden sich weltweit in ähnlicher Form.
Leitfossilien. Die Systeme lassen sich – beginnend im Paläozoikum – mit Hilfe von Leitfossilien aufgliedern. Diese liegen der Biostratigraphie zugrunde. Dieser Zweig der Stratigraphie gründet sich auf die Fossilabfolge in den Sedimentgestei-
nen. Dagegen untergliedert die Lithostratigraphie die Ablagerungsgesteine nach ihren Gesteinsmerkmalen. Nur bestimmte Organismenreste sind als Leitfossilien geeignet; der Paläontologe erwartet von ihnen Häufigkeit, leichte Kenntlichkeit, geringe vertikale Verbreitung in der Schichtenfolge, weitgehende Unabhängigkeit von der Gesteinsausbildung sowie räumlich weite Verbreitung. Das Auftreten eines bestimmten Leitfossils in unterschiedlich ausgebildeten, geographisch ent-
fernten Gesteinsverbänden (z.B. hier Sandstein, dort Kalkstein) wird korreliert, d.h. als zeitgleich gebildet angenommen, und zwar unter Beachtung des Lage-
rungsgesetzes. Somit repräsentieren Gesteinsschichten mit gleichen Leitfossilien einen bestimmten Zeitraum (unabhängig von dessen absoluter Dauer, über die in der Schöpfungslehre meist eine andere Auffassung als in der Evolutionslehre be-
steht).
Die Reihenfolge der erdgeschichtlichen Ablagerungen wird in der stratigraphischen Tabelle dargestellt (Abb. 31). Aufgrund der weltweiten Anwendung des Lage-
rungsgesetzes in Verbindung mit dem Auftreten der Leitfossilien kann sie als ge-
sichert gelten. |
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