Jesus Christus selber bestätigt indirekt die Erschaffung des Menschen, wie sie in den ersten beiden Kapiteln der Bibel (1. Mose 1 und 2) geschildert wird. In einer seiner Auseinandersetzungen mit den religiösen Führern seiner Zeit geht es um die Frage der Ehe und Ehescheidung. Bemerkenswerterweise begründet Jesus seine Antwort damit, dass er auf den Ursprung verweist, wie Gott den Menschen am Anfang gemacht hat (Mt. 19,3-8).
Für Jesus sind die Dinge so real geschehen, wie sie im biblischen Schöpfungsbericht und in der Paradieseserzählung geschildert werden. Er sagt: “Habt ihr nicht gelesen (1. Mos. 1,27), dass der Schöpfer die Menschen von Anfang an als Mann und Frau geschaffen und gesagt hat (1. Mos. 2,24): ‘Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seiner Frau hangen, und die beiden werden e i n Fleisch sein’?” Weiter weist er darauf hin, dass anfangs keine Scheidung gestattet war: “Mose hat euch (nur) mit Rücksicht auf eure Herzenshärte gestattet, eure Frauen zu entlassen (oder: euch von euren Frauen zu scheiden); aber von Anfang an ist es nicht so gewesen” (Mt 19,8). Daraus folgt, dass die Menschen ursprünglich keine “Herzenshärte” hatten. Damit steht hinter der Antwort Jesu unausgesprochen ein Bruch in der Menschheitsgeschichte, durch den die Menschen hartherzig wurden – eine Anspielung auf den real geschehenen Sündenfall.
Auch auf den Brudermord (Geschichte von Kain und Abel) und die Sintflut wird im Neuen Testament Bezug genommen (Mt. 23,35; Hebr. 11,4; 12,24; Mt 24,37-39) und zwar wieder so, dass wirkliche Ereignisse vorausgesetzt werden.
Auf die Zusammenhänge zwischen der biblischen Urgeschichte und zentralen Inhalten des Neuen Testaments wird im Artikel Die biblische Urgeschichte im Neuen Testament ausführlicher eingegangen. |
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