Evolution: Biologie |
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Überblick: Vergleichende Biologie |
Ähnlichkeiten in der Morphologie und AnatomieEvolutionstheoretiker schließen aus den Ähnlichkeiten der Lebewesen auf gemeinsame Abstammung. Diese Deutung ist möglich, aber nicht zwingend. Und manche Ähnlichkeitsbefunde sind evolutionstheoretisch nur schwer deutbar. |
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MolekularbiologieDie Bestimmung der Abfolgen der Aminosäuren bei Proteinen und der Nucleotide bei der DNS ermöglicht seit den 1960er Jahren Vergleiche zwischen verschiedenen Arten auf molekularer Ebene. Darauf gründende molekulare Ähnlichkeitsbäume und molekulare Uhren sollten helfen, Abstammungsverhältnisse zu klären. Mit wachsender Zahl von Daten traten jedoch immer mehr Widerprüche zwischen verschiedenen Untersuchungen auf. Es zeigte sich, dass eine voraussetzungslose Konstruktion von Verwandtschaft mittels molekularer Daten nicht möglich ist. |
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Rudimentäre OrganeViele Organe und Strukturen der Lebewesen scheinen nicht optimal konstruiert zu sein. Es wird in diesem Fällen vermutet, dass sie im Laufe der Evolution zurückgebildet (rudimentiert) seien oder dass aufgrund des mutmaßlichen evolutionären Umbaus keine optimalen Lösungen möglich waren. Diese Argumentation lässt sich jedoch nicht stichhaltig begründen. |
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AtavismenManche gelegentlich auftretenden Missbildungen werden als Atavismen interpretiert, d. h. als Rückschläge in frühere stammesgeschichtliche Stadien. Daher gelten sie als Evolutionsbelege. Diese Interpretation ist jedoch nur selektiv anwendbar, wenn ein bestimmter Evolutionsverlauf bereits vorausgesetzt wird. Daher stellen Atavismen keine unabhängigen Belege für Evolution dar. |
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Biogenetisches Grundgesetz - GeschichteDie in der Ontogenese (individuelle Entwicklung ab Befruchtung der Eizelle) ablaufenden Prozesse wurden in der Geschichte der Biologie häufig mit der hypothetischen Stammesgeschichte (Phylogenese) verglichen. Der deutsche Zoologe Ernst Haeckel war auf diesem Gebiet sehr einflussreich. Sein Versuch, eine quasi naturgesetzliche Beziehung zwischen Ontogenese und Phylogenese herzustellen, muss heute als gescheitert gelten. |
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Biogenetisches Grundgesetz - AktuellDie klassischen Methoden der Embryologie erlauben keine sicheren Schlussfolgerungen über die Stammesgeschichte auf der Basis embryologischer Befunde. Neuerdings wird versucht, die Probleme durch computergestützte vergleichende Analysen zu lösen. Große Hoffnungen auf ein Verständnis evolutionärer Prozesse hat auch die Entdeckung der Homeobox-Gene geweckt. Es zeigt sich aber, dass die neuen Methoden mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wie die klassischen Vorgehensweisen. |
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Biogenetisches Grundgesetz - BeispieleIn der populärwissenschaftlichen Literatur werden nach wie vor einige Entwicklungsabläufe in der menschlichen Ontogenese (Entwicklung von der Befruchtung bis zum ausgewachsenen Organismus) als Indizien für die Abstammung des Menschen aus dem Tierreich betrachtet (z. B. „Kiemenspalten“, „Schwanz“, „Schwimmhäute“). Eine genauere Betrachtung zeigt, dass diese Beispiele nicht geeignet sind, eine Abstammung des Menschen aus dem Tierreich zu belegen. |
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Endosymbionten-HypotheseNach der Endosymbionten-Hypothese (ESH) sind die Mitochondrien und Plastiden durch die Aufnahme (Endosymbiose) eines zellkernlosen Einzellers in einen anderen Einzeller entstanden. Diese beiden Organismen sind eine Partnerschaft eingegangen, die zur gegenseitigen Abhängigkeit führte. Die ESH wird vor allem durch vergleichende Studien begründet (zellulärer Aufbau, Biochemie, Erbgut von Wirt und Endosymbiont). Der hypothetische Vorgang der erstmaligen Aufnahme eines Endosymbionten wirft nach heutiger verbesserter Kenntnislage jedoch mehr Fragen auf als noch vor 20 Jahren. Als bewiesen kann die ESH derzeit nicht gelten. |
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